Bergrettung warnt vor extremen Temperaturen

Linz/Obertraun. Mit dem Beginn der nächsten Woche ist vor allem im Hochgebirge mit ungewöhnlich niedrigen Temperaturen zu rechnen. In Verbindung mit dem erwarteten kräftigen Wind aus Nord bis Nordost ist bei Aktivitäten im Freien besondere Vorsicht geboten, warnt die Bergrettung.

 

 

 

In den nächsten Tagen kehrt der Winter noch einmal kräftig zurück und bringt arktische Temperaturen nach Österreich. In den Gipfelregionen in 3.000 m werden Temperaturen bis -30°C erwartet, in 2.000m immerhin noch -20°C  bis -25°C.

 

Eine derartige Kälte kann ohne Vorsichtsmaßnahmen einerseits zum Auskühlen des Körpers (Hypothermie) führen, andererseits lokal Erfrierungen verursachen. „In beiden Fällen ist auf eine frühe Erkennung und rasche Behandlung zu achten!“, so Dr. Tobias Huber, Landesarzt der Bergrettung OÖ.

 

 

 

Eine Unterkühlung zeigt sich zunächst durch ein Kältezittern und ein Kältegefühl. Bei einer schweren Ausprägung verschwindet das Kältezittern, es tritt Schläfrigkeit und Erschöpfung ein. Einer leichten Unterkühlung kann man durch Zuführen von warmen Getränken und durch zusätzliche Bekleidung bzw. Wechsel von nassen Kleidungsstücken aktiv entgegenwirken. Tritt eine schwere Unterkühlung ein, muss die betroffene Person unbedingt medizinisch betreut und in ein geheiztes Gebäude gebracht werden!

 

 

 

Erfrierungen sind lokale Schäden von exponierten Körperstellen durch Kälteeinwirkung, vergleichbar mit Verbrennungen. Sehr gefährdet sind Finger, Zehen, Nase und Ohren. Je tiefer die Temperatur und je stärker der Wind, desto schneller tritt die Schädigung auf. Alarmzeichen sind Taubheitsgefühl, Hautblässe, eingeschränkte Beweglichkeit und Schmerzen.

 

Bei den ersten Symptomen sollte man in Gebäuden Schutz suchen, (nasse) Schuhe, Socken oder Handschuhe ausziehen und in der Achselhöhle eines Helfers über mindestens 10 Minuten erwärmen. Dann wieder trockene Sachen anziehen. Wenn am Berg kein Schutz möglich ist, möglichst rasch absteigen! Keine Salben, kein Einreiben und keine direkten Wärmeanwendungen! Bei schweren Erfrierungen können Blasen auftreten. Diese nicht aufstechen, sich bereits geöffnete Blasen keimfrei abdecken!

 

 

 

Richtiges Verhalten für Bergtouren bei tiefen Temperaturen:

 

 

-     Wetterbericht einholen. Neben den vorhergesagten Temperaturen ist auch ein Augenmerk auf den prognostizierten “Windchill” zu legen: Wind beschleunigt noch einmal den Wärmeverlust und so ergibt sich in Summe eine “gefühlte Temperatur”. Bei
-25°C und 30 km/h wird eine gefühlte Temperatur von -40°C wahrgenommen.

 

-     Richtige Tourenplanung. Kältezonen vermeiden oder sich bewusst darauf einstellen.

 

-     Warme Bekleidung. Nach dem Zwiebelschalen-Prinzip mit einer winddichten äußeren Schicht. Wegen dem hohen Wärmeverlust über den Kopf unbedingt eine Kopfbedeckung und ggf. einen Schal tragen, Handschuhe oder noch besser Fäustlinge nicht vergessen. Schuhe oder Stiefel sollten eine gute Isolation nach unten bieten und wasserdicht sein. Im Gesicht kann das Auftragen einer fetthaltigen Kältecreme zusätzlichen Schutz bieten.

 

-     Trocken bleiben. Feuchtigkeit begünstigt die Auskühlung. Beim Schwitzen die Bekleidung öffnen und wenn möglich, nasse Kleidung wechseln. Die unterste Kleidungsschicht, eine Mütze und Handschuhe zum Wechseln mitführen.

 

-     In Bewegung bleiben und wenn notwendig Schutz suchen.

 

-     Warme gezuckerte Getränke, Wärmebeutel, Rettungsdecke und Biwaksack mitführen.

 

-     Besondere Vorsicht bei Kindern, sowie älteren, erkrankten oder erschöpften Personen. Diese sind besonders empfindlich gegenüber Kälte.

 

-     Alkohol, Tabak, bestimmte Medikamente und der Sauerstoffmangel in großer Höhe können den Wärmeverlust beschleunigen.

 

 

 

Tipp: Zurück beim Auto kann ein warmer Schlafsack zum Aufwärmen vor der Heimfahrt gute Dienste leisten, ebenso bei Fahrzeug-Gebrechen oder im Stau auf der eingeschneiten Autobahn.

 

 

 

Ansprechpersonen:
 

 

Dr. Tobias Huber, Landesarzt Bergrettung Oberösterreich

 

0650 9904099, tobias.huber@bergrettung-ooe.at

 

 

 

Dr. Christoph Preimesberger, Landesleiter Bergrettung Oberösterreich

0664 4036640, christoph.preimesberger@bergrettung-ooe.at


Stöberkurs der Hundestaffel mit Thomas Rohringer und Kira

Die Vorfreude war groß, das Wetter war perfekt. 14 Hundeführer der Bergrettung Oberösterreich trafen sich zum diesjährigen Stöber- und Mantrailing Kurs  der von 15. – 17. September 2017 in Bad Ischl stattfand.
Der Höhepunkt dieses Kurses fand gleich am ersten Tag statt, ein Hubschrauber des Bundesheers vom Typ Agusta Bell 212 stand uns einen gesamten Tag zur Verfügung.
Diese Zeit sollte genutzt werden. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung, begann die Arbeit mit den Hunden am Hubschrauber. Für einige Hunde war dies die erste Begegnung mit einem Helikopter.
Es wurde das ein und Aussteigen mit und ohne laufendem Rotor geübt. Danach folgte ein kurzer Rundflug mit den Hunden, es waren immer nur max. vier Teams an Bord.
Der Höhepunkt am Vormittag war die Aufnahme des Hundeführers samt Vierbeiner vom über dem Boden schwebenden Hubschrauber mittels Seilwinde. Das Team wurde bis an die Kufe des Helis aufgezogen. Der Hundeführer stand auf der Kufe, seinen Hund am Klettergurt gesichert, so ging es in einer kurzen Schleife über Wald und Wiesen bevor wieder zu Boden gelassen wurde.
Kaum zu glauben mit welcher Ruhe die Hunde dies hinnehmen. Solche Übungen am Hubschrauber oder auch Abseilübungen festigen die Bindung zwischen Mensch und Hund ungemein da die Hunde sich an der Ruhe ihrer Hundeführer orientieren und dadurch hohes Vertrauen aufbauen.
Nach der Mittagspause stand eine groß angelegte Einsatzübung am Programm. Mit mehreren Flügen wurden „Vermisste“ und Suchteams am bzw. um den Schönberg und im Nahgebiet der Ischlerhütte abgesetzt.
Übungsannahme waren sieben  Bergsteiger, die von der Ischlerhütte eine Wanderung Richtung Schönberg und Hochkogelhütte unternahmen, dort aber nie ankamen.
Das Kriterium bei dieser Übung oder auch im Ernstfall ist die Dauer des Sucheinsatzes. Hier werden die Hunde bezüglich Kopfarbeit sehr gefordert. Regelmäßige Pausen mit viel Wasser sind hier notwendig um die Suchleistung auf hohem Niveau zu halten. Bis zum späten Nachmittag wurden alle „Vermissten“ gefunden. Treffpunkt für alle war anschließend die Ischlerhütte. Hier fand auch noch die Abschlussbesprechung statt bevor zum gemütlichen Teil übergegangen wurde.
Die nächsten beiden Tage standen hinsichtlich Wetter unter keinen guten Stern, immer wieder Regen, Nebel und Kälte. Die Hundeführer der Bergrettung ließen sich von diesen Bedingungen jedoch nicht abhalten und trainierten intensiv und sehr erfolgreich sowohl mit Junghunden als auch mit erfahrenen Einsatzteams das auffinden von im Gebirge vermissten Personen.
Durchnässt und schmutzig aber erfolgreich endete der Kurs Sonntagmittag bei der Rettenbachalm.


Donnerkogelklettersteig Bergung

Da die Klettersteige immer schwerer und anspruchsvoller werden, wird auch die Bergrettung immer vor neue Herausforderungen gestellt. Unter dem Motto: Wir finden immer einen Weg! wurde an der neuen Himmelsleiter am Klettersteig Donnerkogel eine Bergung mittels aufgebauter Seilbahn durchgeführt.

Kindergarten Besuch

Die Schulanfänger des Kindergarten Gosau besuchten heuer das Einsatzzentrum der Bergrettung. Erklärt wurde den Kindern das Einsatzgebiet, die Aufgaben der Bergrettung sowie Material und der Inhalt eines Einsatzrucksackes. Nach einer Jause gabs noch einen Aufkleber und eine Rettungsdecke.

Hubschrauber Koordinierung

Drei gosauer Bergretter nahmen  am 27.01.2017 bei der Hubschrauber Koordinierung am Krippenstein/Dachstein teil.
Das schöne Wetter und die gute Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Bundesheer haben uns eine super coole Übung beschert.

Lawinenübung

Der Bergrettungsdienst Gosau hat am 21.1.2017 wieder einmal für den Ernstfall geübt.
Diesmal wurden bei unserer 1. Ganztagesübung 2017, Lawinenverschüttungen aller Art angenommen.
Gesucht wurde mittels LVS (Lawinenverschüttetensuchgerät), RECO und mit Sondierkette.
Anschließend wurden zwei "Verletzte" mit UT und neuer Rollup durch unwegsames und steiles Gelände, unterstützt mit Seilsicherung, abtransportiert.